Schmerztherapie
Schmerzlinderung schafft Lebensqualität
Schmerzen führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität und Lebensfreude Ihres Tieres. Ein Schwerpunkt unserer Praxis ist die Diagnose und Therapie von Schmerzen mit dem Ziel der dauerhaften Schmerzlinderung und Erhaltung der Lebensqualität.
Akuter vs. chronischer Schmerz
Akute Schmerzen, wie sie z.B. durch Unfälle oder Verletzungen auftreten, sind oft leicht erkennbar und lassen sich mit modernen Schmerzmitteln relativ einfach behandeln. Im Gegensatz dazu stellt der chronische Schmerz oft eine Herausforderung dar. Häufige Ursachen für chronische Schmerzen sind z.B. Gelenkarthrosen in Beinen oder Rücken. Auch Zähne können dauerhaft Schmerzen verursachen. Da sich chronische Schmerzzustände mitunter über Jahre langsam entwickeln, werden sie häufig nicht erkannt.
Wie äußert mein Tier Schmerzen?
Unsere vierbeinigen Familienmitglieder leiden still und zeigen ihren Schmerz nicht durch jammern oder schreien. Oft sind nur subtile Anzeichen erkennbar wie mangelnder Appetit, Rückzugsverhalten oder Bewegungsunlust. Nach dem Aufstehen sind die Bewegungen zunächst steif, oder es treten Lahmheiten auf, die im Laufe des Tages besser werden, Treppensteigen oder Springen wird vermieden. Aber auch unruhiges Hin-und-Herlaufen, intensives Lecken oder Benagen von Körperteilen können Hinweise auf Schmerzen sein. Manche Tiere zeigen Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Depression, Angst oder plötzliche Unsauberkeit.
Multimodale Schmerztherapie
Jeder Schmerz erfordert ein individuelles Schmerzmanagement.
Wir verfolgen in unserer Praxis einen multimodalen Ansatz, um die Schmerzen bei Ihrem Tier zu lindern – d.h. wir kombinieren verschiedene Behandlungsmethoden. Jeder Patient erhält eine individuelle, der Ursache des Schmerzes angepasste, gezielte Therapie, um die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen.
Dabei setzen wir folgende Therapieformen ein:
- „Klassische“ Medikamente – für Hunde und Katzen gut verträgliche Schmerzmittel aus unterschiedlichen Wirkstoffklassen
- Monoklonale Antikörper – binden zielgerichtet den Nerv Growth Factor (NGF), einen zentralen Auslöser von Arthroseschmerzen
- Ergänzungsfuttermittel – hochdosierte Inhaltsstoffe zur Förderung des Knorpelaufbaus und -stoffwechsels
- Gewichtsabnahme – durch eine kontrollierte Gewichtsabnahme werden schmerzhafte Gelenke entlastet
Akupunktur:
Bei der Akupunktur werden dünne Nadeln an bestimmten Punkten in die Haut gesetzt. Durch diese „Nadelstiche“ kommt es unter anderem zu einer Aktivierung des körpereigenen Schmerz-Hemmsystems, zu einer gesteigerten Durchblutung und zur Lockerung von verkrampfter Muskulatur.
Neuraltherapie:
Bei der Neuraltherapie wird ein Betäubungsmittel mit Hilfe von dünnen Nadeln in die Muskulatur oder an Nervenbahnen gespritzt. Durch die gezielte lokale Injektion in schmerzhafte oder chronisch entzündete Regionen wird die Durchblutung gefördert, die Muskelspannung gesenkt und in Folge die Schmerzen gelindert.
Goldimplantation
Goldimplantation als Therapieform
Die Goldimplantation ist eine alternative Behandlungsmethode zur Linderung chronisch schmerzhafter Gelenkserkrankungen und eine Sonderform der Akupunktur. Mit Hilfe von Hohlnadeln wird ein wenige Millimeter langer 24-karätiger Golddraht an definierte Punkte ins Gewebe implantiert. Diese Golddrahtstücke wachsen komplikationslos im Gewebe ein und bewirken eine „Dauerakupunktur“, die zu einer dauerhaften Schmerzhemmung führt. Schmerzbedingte Schonhaltungen werden aufgegeben und der physiologische Bewegungsablauf gefördert.